Reiseleben, Sonderausgabe 1984

Wer war Karl Baedeker?

L. Laurence Boyle

Zur Einführung in das Referat, das anhand von 50 Diapositiven erfolgt, verteilt Dr. Boyle eine Aufstellung zur Firmengeschichte mit den wichtigsten Daten seit der Gründung in Koblenz im Jahre 1827. Diese Aufstellung soll vermeiden, daß der Vortrag zu trocken und daher zu langweilig wird (abgedruckt im Anschluß in diesem Heft),

50 Diapositive zeigen die wichtigsten Familienmitglieder, einige Beispiele zu den Illustrationen der ersten Bände und zur äußerlichen Entwicklung der Bände, bis sie das bekannte einheitliche äußere Erscheinungsbild gefunden haben. Darüber hinaus zeigen die Bilder Beispiele von Stadtplänen in ihrer Entwicklung, Mitarbeiter in Leipzig und Einblicke in den Verlag, sowie Vergleiche zu Murray und Karikaturen.

Die ersten 6 Dias veranschaulichen den Firmengründer anhand von verschiedenen Portraits, wie von Gustav Zick oder von Breidenbach (veröffentlicht als Titelbild des Adressbuches des deutschen Buchhandels von 1867). Unter den 6 Portraits ist eines schon fotografisch aufgenommen; es hing im Haus von Fritz Baedeker in Leipzig. Es folgen ein Bild von Emilie Baedeker, der Frau des Firmengründers, die Wiedergabe des ersten Verlagshauses in Koblenz am Paradeplatz und zwei unterschiedliche Illustrationen von 1832 und von 1855 als Qualitätsvergleich. Die nächsten 6 Dias befassen sich mit der ersten Rheinkarte von 1832 und verschiedenen Stadtplänen in der Zeit zwischen 1854 und 1936. Die Bilder 17 bis 22 dienen der Veranschaulichung des Äußeren der Bücher vom einfachen schmucklosen Einband mit Rückenschild über die Biedermeier-Einbände zum ersten englischen Handbuch über den Rhein im Jahre 1861. Diese erste Auflage weist auf dem Rücken den Verkaufspreis aus, und zwar in englischer Währung, entweder 4/- für den Verkauf auf dem Kontinent oder 4/6 für den Verkauf bei Murray in England.

Dann folgen eine ganze Reihe von Familienbildern. Dabei erläutert Dr. Boyle den Titel des Referates "Wer war Karl Baedeker" mit der Erklärung, daß für geschäftliche Zwecke immer der Name "Karl Baedeker" zur Unterschrift verwendet wurde, wenn das betreffende Familienmitglied dazu berechtigt war. "Karl Baedeker" war z.B. genauso Ernst Baedeker oder Fritz Baedeker, Der auf Bild 25 vorgestellte Heinrich Ritter, 1853 in die Firma eingetreten, durfte später auch mit dem Firmennamen unterschreiben. Man sieht auf den Bildern Fritz Baedeker mit seiner Braut Flöry, geb, Landfermann, und ein Bild später das Ehepaar mit seinen Kindern Hans, Karl (III), Ernst, Dietrich ("Diez") und Marianne. Ein Bild zeigt Fritz Baedeker als Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig anläßlich der 500-Jahr-Feier. F.B. hatte der Universität eine Stiftung im Werte von 50.000 Mark angetragen für archäologische, kunsthistorische und geografische Studien.

Anhand eines Dias wird die altertümliche Sprache in den Konversationsbüchern erläutert, die bis 1903 verkauft wurden. Dann folgen zwei Karikaturen zum Thema "Reisen mit Baedeker".

Die Bilder 35 bis 44 geben Einblicke in die Firma in Leipzig.•

Das erste Verlagsgebäude, das 1877 errichtet wurde, Arbeitsplätze mit Mitarbeitern bei der Arbeit, in die Redaktionsarbeit mit Korrekturseiten bzw. Berichtigungsseiten mit handschriftlichen Korrekturen; Aufnahmen des Archivs und des "steinernen" Archives mit den Lithosteinen. Eine Aufnahme mit 26 Mitarbeitern könnte wahrscheinlich zum 100-jährigen Firmenjubiläum am 1.7.1927 gemacht worden sein. Die letzten Bilder sind Aufnahmen von Hans Baedeker und seinem Neffen Karl Friedrich Baedeker (Karl IV), der seit 1.11.1936 Redakteur war.

L. Laurence Boyle: Wer war Karl Baedeker?
In "Reiseleben" Sonderausgabe, S. 29-30.
(Holzminden: Ursula Hinrichsen; 1984)
ISBN 3-922293-04-2


Anmerkungen zur Wirtschafts- und VerkehrsgeschichteTable of contentsDie Weltreisende Ida Pfeiffer

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