Reisen und leben, Heft 17 / 1988

Alex W. Hinrichsen:

2. Symposium zur Tourismusgeschichte

Am 2. Dezember 1988 fand auf Einladung des Institutes für Tourismus an der Freien Universität Berlin und des Studienkreises für Tourismus/Starnberg in Berlin ein 2. Symposium zur Tourismusgeschichte statt. Die Referenten befassten sich mit folgenden Themen:

H. Hahn: Zur Einführung in die historische Tourismusforschung;
W. Günter: Apodemiken als frühe Reiseführer;
G. M. Knoll: Historischer Großstadtourismus am Beispiel Kölns;
H. Klatt: Tourismuswirtschaft und -geschichte anhand von Jubiläumsschriften;
A. W. Hinrichsen: Zur Entstehung des modernen Reiseführers;
H. W. Prahl: Historische Phasen des Tourismus nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland;
F.A. Wagner: Zur Geschichte der Ferienarchitektur;
M. Putschögl: Zum Stellenwert der historischen Literatur im Reisejournalismus;
H. Rüdiger Das Baden in der See und die Anfänge des Familienurlaubs an der Ostsee.

Darüber hinaus wurde noch das Thema der gewerkschaftlichen Ferienheime angeschnitten.

Die Leitung hatte Hasso Spode vom Institut für Tourismus, der die Redaktion für eine vorgesehene Sammelveröffentlichung aller Referate in Händen hat.

Nachdem beim 1. Symposium (siehe dazu REISEN UND LEBEN, Heft 15) diskutiert worden war, wie Tourismusgeschichte inhaltlich und bibliographisch zu fassen ist, zeigten die nun angebotenen Referate erste Schwerpunkte der beginnenden gemeinsamen Forschungstätigkeit auf.

Alle Vorträge lösten rege Diskussion aus; die Phasen des Tourismus nach 1945 in Deutschland zeigten bei allen Teilnehmern das größte Interesse. Es wurde lange und vertiefend diskutiert, wer von den "Frauen und Männern der ersten Stunde" des Wiederbeginns des Tourismus nach 1945 noch Erfahrungen und Erkenntnisse beisteuern kann. War es wirklich ein Neubeginn oder knüpfte er an die Strukturen vor dem Krieg an? Hatten die Gesellschaftsreisen, die durch Sozialtourismus und durch die Ideen von Dr. Degener sich entwickelten, Vorläufer? Aus der Zeit kurz nach 1945 bis 1955 bedarf es deshalb der Sammlung und Sichtung des Materials.

Um die begonnene Arbeit fortzusetzen, bedarf es eines Organisationsschemas, das von Herrn Hahn vorgeschlagen wurde. Dabei wird daran gedacht, zusätzlich zur Arbeitsgruppe die Grundlage für ausführliche Referate bzw. Arbeiten über den Studienbetrieb hinaus zu schaffen. Welcher Verlag wäre z.B. dann bereit, auf eigenes Risiko diese zu vermarkten? Sponsoren aus der Fremdenverkehrswirtschaft müssten für eine Unterstützung gewonnen werden, auch wenn das Bewußtsein dafür bei den im Tourismus Beschäftigten noch nicht ausgeprägt ist. Sind darüber hinaus eine Informationsbörse und ein Literaturdienst möglich? Was kann der Öffentlichkeit auf der kommenden ITB in Berlin angeboten werden?

übrigens: Leser von REISEN UND LEBEN sollten sich zu diesem Thema Ausstellungen ansehen, die sowohl für die Internationale Tourismus-Börse in Berlin als auch für Reisen '89 in Hamburg vorbereitet werden. Die Termine:

- Reisen '89 in Hamburg vom 11.-19. Februar 1989
- Internationale Tourismus-Börse in Berlin vom 4.-9. März 1989

Zwei Arbeiten dürfen in diesem Zusammenhang genannt werden, die nicht im Rahmen des Symposiums geschrieben wurden:

Regina Römhild, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Frankfurt/Main: Fremdenverkehrsorientierte Entwicklungspraxis - gezeigt an Beispielen hessischer Dörfer in Vogelsberg und Wetterau (Vortrag, gehalten im Institut für Städtebau Berlin im 230. Kurs des Instituts).

Hasso Spode: Zur Geschichte des Tourismus - eine Skizze der Entwicklung der touristischen Reisen in der Moderne, 43 S., Starnberg 1987.

Alex W. Hinrichsen: 2. Symposium zur Tourismusgeschichte
In "Reisen und leben" Heft 17, S. 35-36.
(Holzminden: Ursula Hinrichsen; 1988)
ISBN 3-922293-17-4


VerkaufsfähigTable of contentsRezensionen

Reproduced by kind permission of Alex W. Hinrichsen. All copyrights acknowledged.

© 2004-15 bdkr.com  

bdkr.com P.O.Box 119 Cranbrook Kent TN18 5WB United Kingdom