Reiseleben, Heft 6 / 1983

Buchbesprechungen

1. Sammleradressbuch, alte Bücher/Grafik 1983

Im Frühjahr 1983 erschien im Verlag Michael Kuhle, Braunschweig, ein Sammleradressbuch für alte Bücher und Graphik.

Angekündigt wurde dieses Adressbuch durch intensive Direktwerbung; schon des Öfteren waren Versuche dieser Art gestartet worden - aber ist es Desinteresse oder will sich keiner in die (Sammel-)Karten sehen lassen? - die Versuche führten zu keinem Ergebnis.

Aber ein gelernter Buchhändler kennt Reaktionen sowohl der Kollegen als auch der Kundschaft. Der Antiquar lebt davon, sein Angebot einem breiten Publikum bekannt zu machen, der Sammler möchte allzu oft (für mich unverstanden) anonym bleiben.

Nun, was bietet dieses Buch? 1900 Adressen von Buchhändlern und Sammlern, davon sind etwas über 700 Privatadressen. Die Angaben über Schwerpunkte des Angebotes und des Gesuchten sind z. T. sehr ausführlich. Auf den letzten Seiten sind Übersichten, die das ganze Buch aufschließen sollen:

a) Antiquariate mit Katalogversand mit Suchlistenbearbeitung - mit Graphikangebot;
b) Spezialgebiete der Antiquariate;
c) Interessengebiete der Sammler;
d) Literatur und Quellenangaben.

Besonders der Vergleich der Zusammenfassungen b und c kann verwertbar sein. Dazu gehört aber Geduld, die man von den Benutzern erwarten darf.

Wie ist das Adressbuch zu nutzen?

1. Indem man es zu Hause auswertet. Anhand der bei jeder Adresse angegebenen Kennziffer (A für Antiquariat, P für Sammler) läßt sich ein eigenes Schema aufstellen. Nun wird es etwas kostspielig: Anfragen werden per Post gestartet. Ein Test mit 300 Anfragen war anscheinend nicht sehr ermutigend, denn nur 5% reagierten. Allerdings darf man zwei Punkte nicht außer Acht lassen: 5% ist die übliche Quote, so lange man aus einer großen Zahl aussondert, und zweitens: Gute Kontakte brauchen Zeit.

2. Man ist auf Reisen und nimmt dieses Buch mit, um Antiquariate aufzusuchen. Mit vielen Antiquariaten hat man schon Kontakt, viele Antiquariate werden laufend mit Gesuchen auf schriftlichem Wege versehen, nun könnte man ja mal persönlich hingehen. Dazu ist dieses Sammleradressbuch als "Reiseführer" gut geeignet. Aber ein Rat darf hier gegeben werden:

Bei den Antiquariatsadressen muß "abgespeckt" werden, um ein gutes Niveau des Angebotes zu bekommen. Es gibt viele Pseudo-Antiquariate und Groschenheft-Händler, die sich zur Eintragung melden. Ein Test in den Außenbezirken der Stadt München führte aus diesen Gründen zu einem 100%-igen negativen Erlebnis. Antiquariate sollten nur aufgenommen werden, wenn sie ihr Angebot (auch kein modernes Antiquariat) spezifizieren.

Private Sammler sollten sich in noch größerer Zahl eintragen lassen - dieses hilft sowohl dem Sammler als auch dem Antiquar, der gewissenhaft seine Bestände einer kritischen Überprüfung unterzieht und sie dann anbietet.

Einige Druckfehler sind leider das Übel bei jedem Buch, das läßt sich verbessern. Möge die 2. Auflage 1984 von noch mehr Sammlern genutzt werden.

Verlag Michael Kuhle, Ottmerstr. 7, 3300 Braunschweig: "Sammleradressbuch, alte Bücher/Graphik 1983"; 198 S., DM 34,--. ISBN: 3-923696-.00-0.

2. Oberweser Dampf-Schiffahrt Gesellschaft 100 Jahre - Ausstellung in Hameln

Zu dieser Ausstellung erschien ein reich bebildeter Katalog, der in das Jubiläum der fahrplanmäßigen Schiffahrt auf der Oberweser einführt, und der zugleich Ausstellungskatalog ist.

Unter der Redaktion des Leiters des Hamelner Museums, Herrn Dr. Norbert Humburg, ist dieser ausführliche und ausgezeichnete Katalog entstanden. Er zeigt in derzeit verfügbaren Aufnahmen praktisch die gesamte Flotte von 1883 bis heute. Der Katalog umfaßt 68 Seiten und kostet bei Direktbestellung beim Museum in Hameln DM 5,--.

3. Uwe Schnall(Hrsg.): Die Welt der Seekarten

Auch hier handelt es sich um einen Ausstellungskatalog, und zwar läuft derzeit in Bremerhaven im Schiffahrtsmuseum die Ausstellung "Der Weg zu den Schätzen des Fernen Ostens", dargestellt in Seekarten. Diese Ausstellung ist ein Teil von in Norddeutschland und Dänemark laufenden Parallelausstellungen zu dem Thema der Seekarten. 32 S./23 Tafeln auf nn.Bl.

Buchbesprechungen
In "Reiseleben" Heft 6, S. 23-25.
(Holzminden: Ursula Hinrichsen; 1983)


KritikTable of contentsDer älteste deutsche Reiseführer wurde 350 Jahre alt

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